Wie werde ich professioneller Übersetzer

Zbyněk Zelenka

Zbyněk Zelenka

25. 2. 2010

Beginnen wir mit dem üblichen Weg, der formalen Ausbildung. Als Übersetzer sollten Sie eine Hochschulausbildung abgeschlossen haben. Natürlich gibt es auch gute Übersetzer ohne eine Hochschulausbildung, diese müssen allerdings höhere Anforderungen erfüllen, was die Erfahrung mit Übersetzungen betrifft (siehe Norm DIN EN ISO 17100).

Eine Hochschule mit Ausrichtung auf Übersetzungen allein genügt jedoch nicht. Nach dem Abschluss hat man in der Regel sehr wenig praktische Erfahrungen in bestimmten Fachbereichen. Normalerweise werden von Kunden aber Fachtexte nachgefragt.

Wenn ein Übersetzer gefragt sein will, muss er die Fachterminologie eines konkreten Fachbereiches, z.B. Elektrotechnik, Informationstechnologien, Orthopädie, Maschinenbau, Bauwesen usw. beherrschen.

Es existieren zwei Wege, die zum Erlangen von ausgezeichneten Sprach- und Fachkenntnissen führen.

Die erste Möglichkeit ist ein Hochschulabschluss und Erfahrungen in einer bestimmten Fachrichtung (z.B. ein Maschinenbau) und gleichzeitig die gewählte Sprache lernen. Dieser Weg ist aus Sicht der zu erreichenden Fach- und Sprachkenntnisse der beste, da der Fokus des Studenten nicht nur auf der fachlichen Spezialisierung, sondern auch auf der Sprache liegt. Ein Ingenieur mit einer fachlichen Spezialisierung und guten Kenntnissen von Weltsprachen wird am „einfachsten“ zu einem anerkannten Übersetzer.

Die zweite Möglichkeit ist zuerst an der Hochschule für Linguistik zu studieren und sich erst dann auf eine fachliche Spezialisierung, wie z. B. Maschinenbau, Recht, Marketing, Automobilindustrie usw. zu konzentrieren. Dieser Weg ist für gewöhnlich etwas komplizierter, aber sofern echtes Interesse an einem Bereich und dem Übersetzen vorhanden ist, kann man zu einem ausgezeichneten Übersetzer werden.

Letztendlich ist es nicht wichtig welchen Weg ein Übersetzer wählt. Wichtig ist nur das Ziel. Experte einer bestimmten Fachrichtung zu werden und gleichzeitig ein ausgezeichneter Linguist zu sein.

Ein professioneller Übersetzer sollte auch kommunikativ und flexibel sein, und zusätzlich auch moderne Software (z.B. SDL Trados Studio, memoQ u.ä.) beherrschen.

Sofern sich ein Übersetzer bei einer zuverlässigen und guten Übersetzungsagentur bewirbt, muss er damit rechnen zuerst ein Auswahlverfahren zu absolvieren, in dem ihm eine Reihe von Fragen gestellt werden.

Einige dieser Fragen sind allgemeiner Art, andere beziehen sich dann auf die Ausbildung, die technische Ausstattung und Sprachkenntnisse. Zum Schluss werden dann z.B. noch Referenzen verlangt.

Gerade mit den Referenzen ist es allerdings nicht immer ganz einfach. Sollten Sie noch am Anfang Ihrer Karriere sein, so fragen Sie sich zurecht: „Wie kann ich denn bereits über Referenzen verfügen, wenn ich gerade erst anfange?

Auf solch eine Frage antworten wir meist damit, dass man mit Kunden/Agenturen anfangen sollte, die weniger hohe Aufnahmekriterien haben. Wir z.B. verlangen, dass unsere Übersetzer gemäß der Norm 17100 übersetzen. Nicht alle sind jedoch so streng.

Was ist für gewöhnlich die grundlegendste Anforderung einer Übersetzungsagentur?

Es handelt sich um die Zielsprache.

Die Zielsprache ist jene Sprache, in die übersetzt wird. Diese sollte die Muttersprache des Bewerbers sein. Nicht nur Kenntnisse über die Grammatik sind notwendig, sondern auch die Stilistik. Der übersetzte Text muss nämlich oft angepasst werden, damit dieser für den Zielleser verständlich und lesbar ist.

Es hängt auch stark davon ab, ob die Sprachkombination und Fachrichtung des Bewerbers zur gegebenen Zeit von Kunden angefragt wird. Sofern der Bewerber z.B. nur Kenntnisse aus dem Bereich des Strafrechts in Kombination mit Mandarin-Chinesisch und Japanisch anbietet, wird er wohl weniger Arbeit haben, als jemand der technische Anleitungen des Maschinenbauwesens vom Deutschen ins Englische übersetzt.

Im Allgemeinen gilt, je spezieller das Fachwissen des Übersetzers und je ungewöhnlicher die Sprachkombinationen, desto niedriger liegen die Chancen regelmäßig und langfristig Aufträge zu erhalten. Ein solcher Fachmann muss für gewöhnlich seine Expertise vielen Übersetzungsagenturen anbieten, um ausreichend Aufträge zu erhalten. Sofern er jedoch Kenntnisse aus „gefragten“ Bereichen mit gängigen Sprachkombinationen (z.B. Deutsch – Englisch/Französisch) anbietet, kann sich dieser ziemlich sicher sein, dass er genügend Aufträte haben wird.

Und da wir schon beim Thema Aufträge sind, haben wir für Sie ein Angebot. Sie Sind Übersetzer und an regelmäßiger Arbeit interessiert? Dann sehen Sie sich Mal bei unseren Jobs um, vielleicht sind es ja gerade Sie, den/die wir suchen.

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